+49 (0)8141 88869 71 | Mo-Fr: 10-12/14-18, Sa: 10-14 info@cptgl.com

Für die Miss Juli hab ich mal ein paar Sachen ausgegraben, die die Beatles benutzt haben. Nicht gleichzeitig, denn als der VOX UL730 auf den Markt kam war eine der beiden J160E schon verschollen und die Jungs benutzten längst andere Gitarren.

1969 Fender Twin Reverb

Die Gibson J160E haben John Lennon und George Harrisson Anfang der Sechziger sowohl live als auch für unzählige Aufnahmen benutzt. Nach der CF100E war das der zweite Versuch Gibsons mit einer Electric-Acoustic Gitarre. Der Clou ist der eingebaute P90 Tonabnehmer, denn Acoustic-Pickupsysteme, wie wir sie heute kennen, gabs damals noch nicht.

1963 wurde John Lennon’s Gitarre gestohlen und tauchte 40 Jahre später wieder auf. 2015 wurde sie dann für 2,4 millionen Dollar versteigert.
Die stärkern Verstrebungen in der Decke reduzieren Feedback, machen die Gitarre allerdings akustisch nicht so offen wie eine J45. Aber der verstärkte Sound ist einfach klasse, sehr perkussiv und flexibel bis hin zu angezerrten Acoustic-Sounds. Echt cool.
Diese 67er hab ich vor ein paar Jahren verkauft, jetzt kam sie zu mir zurück und ich denke diesmal dauert unsere Beziehung deutlich länger.

Der UL730 war DER Verstärker für das Sgt. Pepper’s Album. Beinahe jedes Gitarrensolo wurde mit diesem Amp eingespielt und auch Paul McCartney benutzte ihn mit seinen Rickenbacker Bass.

Dick Denney hat hier eine modulare, handverdrahtete Vorstufe in Transistortechnik mit einer Röhrenendstufe kombiniert. Es gab 15W, 30W, 60W und 120W Endstufen und in der Vorstufe Vibrato, Reverb und Distortion als Option.
Aus diesen reichhaltigen Kombinationsmöglichkeiten entstanden diverse UL7xx Amps für Gitarre und UL4xx Amps für Bass.

Der UL730 hat die 30W Endstufe mit vier EL84, die ähnlich aufgebaut ist wie im AC30. Dazu zwei Kanäle und Distorion, Reverb und Vibrato.
Aus heutiger Sicht ist der Reverb eher wenig räumlich, kein Vergleich zu den Amps von Fender. Das Tremolo ist auch eher flach und Distortion erzeugt über Dioden-Klipping einen sehr fuzzy Sound.
Aber hey, am Ende zählt was man draus macht und die Fab Four haben mit diesem Amp jede Menge Sounds erzeugt.

2011 sollte George Harrissons UL730 mit der Seriennummer #3020 bei Bonhams versteigert werden. Man erhoffte sich knapp 100.000 Dollar. Ein paar Tage vor der Auktion wurde der Verstärker vom Verkäufer zurückgezogen, es gab wohl Fragen bezüglich des prominenten Vorbesitzes.

Was den Amp für Sammler so interessant macht ist, neben der Beatles Geschichte, die Seltenheit dieser Verstärker. Nur wenig mehr als hundert UL730 sollen gebaut worden sein, davon nahm VOX nachweislich 76 zurück im Tausch gegen die nachfolgenden Solid State Amps, die 1967 vorgestellt wurden.
Die zurückgenommenen Verstärker wurden zerstört. So sollen nur 26 überlebt haben. Meiner ist unlängst in einem Keller aufgetaucht, jetzt sind es wohl siebenunzwanzig.
Die Box stammt von einem Conqueror und ist von den Abmessungen genau gleich. Aber es feht der Chromständer, bei dem Der Verstärker obenauf steht und man die Box im Gestell schwenken kann. Und auch der dreifach-Fußschalter fehlt. Die Suche geht weiter….

0
    0
    Warenkorb/Shopping Cart
    Leer/Your cart is empty