Miss September 2024
Sie, 61 Jahre jung, frisch geschieden, sucht lebenslustigen Rock’n’Roller für gemeinsame Freizeitgestaltung.
Bin 98cm groß, schlank, sportlich und liebe Aktivitäten im Wohnzimmer genauso wie im Proberaum und auf der Bühne.
Suche dauerhafte harmonische Beziehung, bin ungebunden und für jede Musikrichtung zu haben.
Du solltest zwischen 16 und 99 Jahren alt sein, fröhlich, humorvoll, ehrlich und finanziell unabhängig.
Bei Interresse bitte Email mit Bild an shop@cptgl.com
Diese Lady hat alles, was man sich von einer Pre-CBS Strat wünscht:
Coole Optik, mörder Tone, perfekte Spielbarkeit und Mojo ohne Ende.
Und dazu eine gute Möglichkeit sein Geld zu investieren.
Das Three Tone Sunburst ist wie üblich auf der Vorderseite fast zum Two Tone gefadet, der rote Lack verblasst unter Sonnenlicht über die Jahre.
Die inneren Werte sind absolut stimmig, ein Zertifikat vom Guitar Point bescheinigt ihr absolute Originalität.
Dem können wir nur zustimmen.
Auf der Rückseite ist vom roten Lack deutlich mehr zu sehen.
Der Hals hat einen Stempel vom August 1963 und die Potis datieren auf die 45. Woche 1963, also eher eine späte 63er.
Ganz im Gegenteil zur Strat ist der 62er Fender Vibrolux Amp schon lange in einer festen Beziehung. Nachdem er von seinem Erstbesitzer 1964 im Schank weggesperrt wurde, weil ein Bandprojekt nicht zu stande kam, befindet er sich seit über zehn Jahren in meiner Sammlung.
An dem Amp ist folglich alles original, auch die Röhren. Und sogar der Ledergriff, der normalerweise keine drei Jahre gehalten hat.
Lediglich die Netzteilelkos haben 50 Jahre ohne Strom nicht überstanden und mussten ersetzt werden.
Echte Schmankerl sind das originale Amp Cover und der Fußschalter, auf den wohl noch nicht oft draufgetreten wurde.
Auf dem Tube Chart gibt es weitere Details zu entdecken.
Zum einen den Date Code KL rechts oben: der erste Buchstabe steht für das Jahr, K bedeutet 1961.
Der zweite Buchstabe benennt den Monat, L steht für Dezember.
So ist der Verstärker wohl zum Jahreswechsel 1961/62 auf die Reise nach Deutschland gegangen.
Und dann den handschriftlichen Eintrag EXPORT und nach der Modellbezeichnung 6G11 ein A und 230V.
Das sagt uns, dass dieser Verstärker einer der ersten Export Modelle war, die bei Fender gebaut wurden. Zuvor waren die Amps nur auf dem amerikanischen Markt erhältlich und liefen mit 110V.
Die Netzspannung wurde vermerkt, da diese Verstärker noch keinen Spannungswahlschalter auf der Rückseite hatten, sondern im Inneren mittels eines Steckkontaktes auf die jeweilige Spannung eingestellt werden mussten.
Und das A sagt uns, dass es sich um die zweite Variante der 6G11 Schaltung handelt. Der Unterschied liegt nur in der Gegenkopplung der Endstufe.
Mark Knopfler hat mit so einem Verstärker „Sultans Of Swing“ eingespielt. Allerdings war da schon ein Fane Speaker verbaut, denn der originale Oxford Speaker hielt den 30Watt der Endstufe mit zwei 6L6 Röhren nicht lange Stand.
Nach alldem ist sicher leicht verständlich, dass der Verstärker in der Captain Collection verweilt.
Aber die knackige 61-jährige sucht eine neue Beziehung, und wenn ihr euch irgendwie hingezogen fühlt könnt ihr hier ein Date ausmachen.