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Frühling wirds in Upper Bavaria, die Gretschens sprießen!
Diese frühe 61er Tennessean haben wir frisch reinbekommen, angelehnt an einem 64er VOX AC30 Top Boost.

Ich tu mir immer ein bisschen schwer mit den alten Gretsch Gitarren. Schon die Ziffernfolgen kann ich mir (nicht nur altersbedingt) schwer merken, auch die Datierung ist nicht einfach. Schon beginnt die Gitarren-Archäologie 😉

Hier wars doppelt schwierig, denn es steht nix drauf. Nicht auf der Kopfplatte, nicht auf dem Pickguard. Einziger Anhaltspunkt: Fake F-Holes und Single Cut Body. Dazu kein Horseshoe auf der Kopfplatte und Singlecoil Pickups, kann es schon mal keine 6120 sein. Bleibt nur die 6119. Die gabs bis ’61 mit einem Pickup, diese hier hat aber zwei Hi-Lo ‚Trons.

Vielleicht hilft das Baujahr? Bei Gretsch gab es bis 1965 fortlaufende Seriennummern. In einer Tabelle im Buch von Jay Scott kann man da das Baujahr eingrenzen. Danach gabe es einen Datumscode als Seriennummer, bei dem die erste oder die ersten zwei Ziffern den Monat angeben und die Zahl danach das Baujahr. Unsere Seriennummer ist die 45100. Könnte also April 1965 sein. Da die Sereinnummer aber nicht auf der Rückseite der Kopfplatte aufgestempelt, sondern an der Oberkante eingestanzt ist folgen wir der Tabelle und sehen, dass die 45000er Nummern die letzten in 1961 waren. Passt mit den zwei Pickups zusammen!

Bleibt die frage warum nicht Tennessean auf dem Pickguard steht. Und die Antwort ist: Es gab wohl beides!
Ach ja, George Harrison hatte eine 62er Tennessean, wir kennen also alle den Sound, der wohl meist mit einem VOX AC30 eingespielt wurde. Und schon sind wir beim zweiten Schmuckstück dieses Centerfolds.

Hier handelt es sich gemäß der einschlägigen Literatur um einen von ca. 100 1964 gebauten VOX AC30, die ein sog. COPPER PANEL mit intergriertem TOP BOOST vereinigen, leicht erkennbar an den TREBLE und BASS Reglern. Kurz danach wurden die Frontplatten grau.
Nicht ursprünglich zum Amp gehörend, aber sehr ansprechend, ist das originale und sehr seltene pre-1963er Transition Gehäuse, das noch Square Backpanel Corners an der Gehäuse Rückseite hat, was irgendwann in 1963 in abgerundete Backpanelecken geändert wurde. Die Kombination aus Messing-Vents und Staple-Handles ist extrem selten und rechtfertigt den Aufwand, der bei der Restauration des Cabinets getrieben wurde. Der braune Grillcloth ist ein stark ausgebleichter schwarzer von 1965, Backpanels und Chassis Slider wurden erneuert, der Fawn Bezug auch.

Zwar gab es diesen Copperpanel Top Boost original wahrscheinlich nie im Fawn Bezug, aber ein so seltenes Chassis hat auch ein besonderes Gehäuse verdient. Und schick aussehen tut es auch noch!
Natürlich gehören da zwei Blue Bulldog Celestions rein. Einer hat überlebt und wurde reconed, der andere ist ein 65er Silver Bulldog.

Gretsch und VOX klingen bekanntlich hervorragend zusammen und erzeugen nicht nur Beatles Sounds, von Rockabilly bis Blues ist da alles drin was Lust und Laune macht.

Beide können in der Lounge angetestet und käuflich erworben werden.

1961 Gretsch – 6119 Tennessean – Brazilian Rosewood – ID 3654
1964 VOX – AC30 – Top Boost – ID 2782

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